Löbau | Verwaltungsgebiet | Stadtteile

Mit einer Gesamtfläche von 78,74 km² liegt Löbau noch vor den Nachbarstädten Görlitz (67,22 km²), Bautzen (66,63 km²) und Zittau (25,42 km²) und ist somit eine der größten Städte in Ostsachsen.

Zu dem Löbauer Stadtgebiet gehört die Stadt Löbau, ihre 23 Stadtteile Altcunnewitz, Bellwitz, Carlsbrunn, Dolgowitz, Ebersdorf, Eiserode mit Peschen, Georgewitz, Glossen, Großdehsa, Kittlitz mit Unwürde, Kleinradmeritz, Krappe, Laucha, Lautitz, Mauschwitz, Nechen, Neucunnewitz, Neukittlitz, Oppeln, Rosenhain, Wendisch-Paulsdorf, Wendisch-Cunnersdorf, Wohla sowie ca. 1.700 Hektar Stadtwald.

Die Stadtteile und auch der Stadtwald haben eine ebenso lange und interessante Geschichte wie die Stadt Löbau. Mit den Orten Lawalde, Großschweidnitz und Rosenbach besteht eine Verwaltungsgemeinschaft.

Stadtteile

Großschweidnitz | Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Löbau

1306 wurden die beiden Dörfer Schweynicz (Groß- und Kleinschweidnitz) erstmals urkundlich erwähnt. Sie bestanden vier Jahrhunderte aus zwei Rittergütern und Bauernhöfen. Vom 17. bis 19. Jahrhundert siedelte sich das Mühlenhandwerk an (13 Mühlen). Heute gibt es keine mehr. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde durch den Engländer Duncan ein großer Leinenbetrieb und durch den Freistaat Sachsen eine Heil- und Pflegeanstalt errichtet und damit das heutige Dorf geprägt.

Erst 1937 wurden die beiden Orte zu Großschweidnitz zusammengeführt. Das sächsische Krankenhaus auf einem Areal von ca. 30 Hektar ist heute mit seinen aufwendig restaurierten, gelben Backsteingebäuden in einer Parklandschaft eines der größten Baudenkmäler östlich von Dresden.

Untypisch für die Oberlausitz gibt es im Ort kaum Umgebindehäuser, aber eine große Dorfschule, sehr viele villenähnliche Bürgerhäuser und ein schönes Eisenbahnviadukt aus der Jahrhundertwende. Anziehungspunkt für Träumer und Wanderer ist der "Höllengrund", ein sagenumwobenes, idyllisches Felsental mit munterem Bergbach und einem einsamen "Waldhaus".

Lawalde | Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Löbau

Lawalde fand 1290 erste urkundliche Erwähnung als Rodungssiedlung eines Feudalherren. Nach 1547 geriet der Ort unter adlige Herrschaft. 1752 wurde ein Leinwarenhändler Rittergutsbesitzer. Von 1802 bis 1839 wurde das Rittergut Oberlawalde aufgeteilt. Auf seinen Fluren entstand der Ortsteil "Drachenschwanz".

Die Heimweberei war neben der Landwirtschaft Haupterwerbszweig der Einwohner. Die Kirche wurde 1777 erbaut. Das Besondere ist ihr freistehender Glockenturm, der 1698 errichtet wurde und einzigartig in der Oberlausitz ist. Im Heimat- und Landwirtschaftsmuseum können sie sich über das Leben vergangener Zeiten informieren. Die "Niedermühle Lawalde" ist eine noch funktionstüchtige Wassermühle, in der noch bis 1989 Getreide gemahlen wurde.

Die Orte Lauba und Kleindehsa gehören seit 1994 zur Gemeinde Lawalde. Lauba wurde 1306 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, in einem Dokument der brandenburgischen Markgrafen Otto und Waldemar.

Die vielen Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele laden in jeder Jahreszeit zu einem Besuch in Lawalde und Umgebung ein. Die Vereinstätigkeit wird in Lawalde großgeschrieben, was die unzähligen Feste das ganze Jahr über beweisen.

Rosenbach | Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Löbau

Aus den beiden selbständigen Orten Bischdorf und Herwigsdorf entstand 1994 die Gemeinde Rosenbach. Beide Orte wurden von deutschen Kolonisten angelegt. Erste urkundliche Erwähnung fand Bischdorf 1227, Herwigsdorf jedoch erst 1317.

Das älteste Baudenkmal ist die Kirche von Bischdorf. Aber auch ein Besuch der Herwigsdorfer Kirche ist lohnenswert. Umgeben sind die Dörfer von den bewaldeten Höhenzügen des Rotsteins sowie des Löbauer Berges, beliebte Ausflugsziele der Region. Charakteristisch sind die Waldhufenflur und die über Jahrhunderte bestehenden Lehn- bzw. Rittergüter, die nach 1900 zum Teil verstaatlicht und als Remontegüter zur Zucht von Militärpferden genutzt wurden.

Die Gemeinde Rosenbach besitzt eine große Anzahl geschützter Naturbereiche. Es gibt viele Flächen- und Naturdenkmale die einen Ausflug wert sind. Am bekanntesten davon ist sicherlich die 1000-jährige Eiche. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist die "Mittelmühle" in Bischdorf. Die restaurierte Wassermühle mit dem größten innenliegenden und funktionstüchtigen Wasserrad Sachsens begrüßt heute als Ausflugsgaststätte und Übernachtungsquartier ihre Gäste.

Rosenbach hat auch ein reges Vereinsleben zu bieten, wovon die vielen Veranstaltungen zeugen. Das Hexenbrennen am 30. April, das Hähnewettkrähen zu Pfingsten und das Dorffest zur Kirmeszeit sind nur einige davon.

Der kleine Ort Altcunnewitz im Altsiedelland Kittlitz, dessen Alter noch nicht bestimmt werden konnte, unterstand als Ortsteil grundherrschaftlich dem Rittergut Lautitz. Die Flur war in Blöcke aufgeteilt und wurde im 18. Jahrhundert von sieben Gartennahrungsbesitzern (Kleinbauern) und vier Häuslern bewirtschaftet. Die Bewohner lebten von Ackerbau und Viehzucht. Nach 1864 kauften sich einige Kleinbauern frei und erwarben Land.

Altcunnewitz ist seit altersher nach Kittlitz eingepfarrt. 1994 kam Altcunnewitz nach Kittlitz. 2003 wurde der Ort in die Große Kreisstadt Löbau eingemeindet.

Das Dorf setzt sich aus Bellwitz und Niederbellwitz zusammen. Auf der Gemarkung stehen die Buschmühle am Rosenhainer Wasser und die "Gemauerte Mühle" am nördlichen Rand der Georgewitzer Skala. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1312 zurück. Es wurde ein Lodewicus de Bellenwicz genannt. Der 1312 genannte Herrensitz erscheint 1572 als Rittergut. Das heutige Herrenhaus ist ein zweigeschossiger Bau und wurde im 19. Jahrhundert im Stil der Neurenaissance umgestaltet. Erhalten geblieben sind drei Wappen (von Hartitsch, von Gersdorf, von Klüx).

Das Heldreichsche Familienwappen (über zwei Jahrhunderte Besitzer) befindet sich an der Eingangspforte des Bellwitzer Schlosses. Etwa 800 Meter südwestlich von Bellwitz liegt auf einem hohen Felssporn über dem Löbauer Wasser der Bielplatz. Die ursprüngliche hufeisenförmige Wallanlage mit Vorwall wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch einen Steinbruchbetrieb stark reduziert. Der slawische Wortstamm bély bedeutet weiß´(bel = schön).

Auf dem von hier aus weiter nach Norden führenden Wanderweg in der Georgewitzer Skala befindet sich direkt am Flusslauf des Löbauer Wassers ein etwa 15 Meter hoher Granitfelsen, der sogenannte "Rittersprung". Die "Gemauerte Mühle" war eine Wassermühle am Löbauer Wasser. Idyllisch gelegen in der Georgewitzer Skala wurde sie zu einem beliebten und vielbesuchten Ausflugsziel mit Gondelfahrt. Von hier aus führte die strata antiqua Lusatiae nach Niederbellwitz zur Buschmühle, wo die Wasserkraft des Rosenhainer Wassers zur Benutzung einer Getreidemahl-, Öl- und Knochmühle und später einer Lumpenreißerei wurde.

Eingepfarrt ist der Ort nach Kittlitz. 1970 erfolgte der Zusammenschluss von Georgewitz und Bellwitz. 1994 wurde Bellwitz Ortsteil von Kittlitz, ab 2003 in die Große Kreisstadt Löbau eingemeindet.

Carlsbrunn wurde erst 1763 durch Carl Gotthelf Freiherr von Hund und Altengrotkau, dem damaligen Besitzer der Rittergüter von Kittlitz und bedeutenden deutschen Freimaurer an einem Brunnen zwischen Kittlitz und Wohla durch Ansiedlung böhmischer evangelischer Glaubensflüchtlinge auf 45 Hektar Kittlitzer Flur gegründet und nach ihm benannt. Somit ist Carlsbrunn die jüngste Ortsgründung in der Oberlausitz.

An der Anlage des Ortes ist zu erkennen, dass die schlichten ländlichen Häuser an drei Hauptstraßen liegen, die auf dem kleinen Dorfplatz, dem Siedlungszentrum der Gründerzeit des Ortes, mit Teich und Linde zusammenlaufen. Der ehemalige Brunnen und ein weiterer Brunnen historischer Bauart sind noch vorhanden.

Das auf ehemals Kittlitzer Flur gegründete Dorf gehört kirchlich und schulisch nach Kittlitz, wurde 1974 eingemeindet und kam 2003 zur Großen Kreisstadt Löbau.

1241 wird der Ort Dolgowitz das erste Mal in der Flurbegehungsurkunde "Item de burquardo Dolgowitz, ab eo loco ubi onfluunt Lubotna et Ostrozniza" erwähnt. Dieser Burgward mit einer vermuteten Befestigungsanlage auf dem Rotstein wird als geistiges Gebiet des Bischofs von Meißen deklariert.

Dolgowitz ist ein Platzdorf. Grundherrschaftlich gehörte es längere Zeit zum Rittergut Unwürde. Seit 1875 gehört Dolgowitz zur Amtshauptmannschaft Löbau. Eingepfarrt ist der Ort nach Bischdorf.

Dolgowitz ist mit der nahen Bahnstation Zoblitz und dem Wander-Parkplatz beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen auf den Rotstein, dem ältesten Naturschutzgebiet Sachsens. Seit 1974 wurde Dolgowitz nach Rosenhain eingemeindet und kam 1994 nach Löbau.

Eine frühe Besiedlung, während der sogenannten Lausitzer Kultur ist anzunehmen, da Ebersdorf im unmittelbaren Vorland der befestigten Höhensiedlung (etwa 1200 bis 800 v. u. Z., eine der größten Anlagen im weiten Umkreis) auf dem Schafberg, dem Zweitgipfel des Löbauer Berges, liegt.

Ebersdorf wird 1317 urkundlich erwähnt, als Markgraf Woldomar v. Brandenburg acht Dörfer in das Gericht von Löbau weist. Dass es sich bei Ebersdorf um eine deutsche Siedlung handelt, geht aus verschiedenen Flurnamen hervor, wie Jäckel, Schindergraben, Spitze, Höllen, Heideberg und Sandberg.

1660 gibt es 17 Weber. 1715 waren es 43 Weber von insgesamt 856 Webern der Umgebung von Löbau.

Am 9. September 1813 fand die Schlacht bei Ebersdorf statt. Die polnischen und französischen Truppen Napoleons kämpften auf dem Rückzug mit dem russischen Heer unter General Jussofowicz und den preußischen Verbündeten. An das Gefecht erinnern noch eingemauerte Kanonenkugeln in einigen Gebäuden sowie ein Gedenkstein am Stadion.

Osterbräuche wie Osterschießen, Osterwasserholen, Osterblasen und andere jahreszeitliche Bräuche wie Maibaumsetzen und Walpurgisfeuer, Hexenfeuer, Vogelhochzeit und Fastnacht sind heute noch zu erleben. Am 01.01.1999 wurde Ebersdorf als Stadtteil der Stadt Löbau eingemeindet.

Eine Schrift aus dem Jahre 1354 bestätigt, dass der Ort Eiserode Besitz des Klosters Marienstern in Panschwitz-Kuckau war. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte, als Otto von Luttitz einen Zins an seinem Dorfe "Ysenrode mit allen Rechten, wie er und schon sein Vater besessen" dem Kloster gab. Vordem besaß jener Otto sowie sein Vater Vasall die Herrschaft über Kittlitz.

Eiserode war bis zur Reformation in Sachsen Klosterdorf, danach übernahm die Stadt Löbau die Gerichtsbarkeit. Die Flurgestaltung zeigt die Form eines slawischen Rundlings. Wegen der sorbischen Bezeichnung Njeznarowy wird der Ortsname als die "Leute von Njeznar" gedeutet. Man könnte auch bei der Namengebung annehmen, dass es sich um einen Rodeort aus der Zeit der bäuerlichen deutschen Landnahme handelt - 1354 Ysenrode | 1383 Ysenrade | 1543 Eyserode

1777 gab es im Ort einen Bauern, drei Kleinbauern und 14 Häusler. Peschen gehört als ein kleiner Bauernweiler mit nur wenigen Häusern im Westen von Eiserode gelegen, zum Ort. Eingepfarrt ist der Ort nach Kittlitz. Eiserode wurde 1994 nach Löbau eingemeindet.

Georgewitz ist ein typisches Bauerndorf. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1305. Funde in der hiesigen Kiesgrube belegen, dass weit vordem das Land besiedelt war. Heute noch übliche slawische Flurnahmen, wie "Hasken" = Gasse oder "Slala" = Fels, weisen auf die slawische Ortsgründung hin. Wahrscheinlich wurde durch einen deutschen Lokator namens Georg der Ort umgestaltet. Im Jahre 1305 gab es in Gorguwitz einen Herrensitz. In einer Urkunde des Löbauer Ratsarchivs vom 1. Mai 1306 wird Gorghewicz unter den 20 Dörfern genannt, die auf Anweisung der Markgrafen Otto und Woldemar von Brandenburg ihr Recht vor dem Gericht der Stadt Löbau suchen sollten.

Im Jahre 1397 gehörte das Dorf grundherrschaftlich den Herren von Nostitz auf Kittllitz, aber 1433 waren mehrere Bauern dem Rate zu Löbau zinspflichtig. Nach dem Pönfall wurde Dr. Ulrich von Nostitz auf Unwürde 1549 Grundherr des gesamten Dorfes. Georgewitz war bis 1832 (Befreiung der Bauern durch die Aufhebung der Erbuntertänigkeit) Pertinenzstück zum Rittergut Unwürde.

Begünstigt durch die Lage am Löbauer Wasser, entstanden in Georgewitz mehrere Wassermühlen. So existierte auf dem Gelände der Filzfabrik vordem eine Knochenmühle. In der Dorfmitte arbeitete bis 1928 eine Brettmühle. Eine Getreidemühle befand sich im letzten Wohnhaus des heutigen Mühlweges, dem Beginn des Landschaftsschutzgebietes "Georgewitzer Skala". Von Bedeutung waren neben den Mühlen auch die Schmiede und die Steinschleiferei, die 1978 ihren Betrieb einstellte.

Bis 1945 bestanden in Georgewitz ein Gehöft mit einer Größe von über 30 Hektar, vier Gehöfte mit je über 20 Hektar, drei mit je über zehn Hektar und weitere kleinere Bauerngehöfte. In alter Volksbauweise blieb in Georgewitz das "Haus Weg" an der Skala 14 erhalten - ein Fachwerkständerhaus mit Verschwertung und heute selten gewordenem Schieferdach.

Eingepfarrt ist der Ort seit jeher nach Kittlitz. 1970 erfolgte der Zusammenschluss von Georgewitz und Bellwitz, 1994 die Eingemeindung nach Kittlitz und 2003 der Anschluss in die Große Kreisstadt Löbau.

Der erste urkundliche Nachweis von Glossen stammt von 1241. Damals schrieb man Glussina, zu altsorbisch glu´sína = Walddickicht. Im Ort bestand 1440 ein Rittersitz, aus dem in der Folgezeit ein Rittergut hervorging. Dem Rittergut gehörte der größte Teil der Flur, die in Gutsblöcke eingeteilt war.

Im 18. Jahrhundert gab es noch drei Bauerngüter, drei Kleinbauern sowie zehn Häusler. Über eine längere Zeit gehörten Goßwitz, Hasenberg und ein Teil von Mauschwitz zu Glossen. Durch Glossen führte ab dem späten Mittelalter die kleine Bautzner Landstraße. Am Südhang soll eine kleine Kapelle gestanden haben, die zur Mutterkirche Kittlitz gehörte, denn Glossen ist seit jeher nach Kittlitz eingepfarrt. Am ehemaligen Schloss (1945 enteignet, Umsiedlerwohnungen, Gewerkschaftsschulungsgebäude, ab Anfang der 60iger Jahre Kinderkurheim) fallen besonders die sandsteinernen Balkone an beiden Gebäudeflügeln im ersten Obergeschoss auf. In das Mansarddach sind Dachhäuschen mit halbkreisförmigen Flachdächern eingebunden.

1994 wurde neben dem alten Schloss ein neues modernes Gebäude eingeweiht. Der Komplex mit dem Park bildete lange Jahre die Rehabilitationsfachklinik für Psychosomatik und Psychomotorik, die mittlerweile wieder geschlossen wurde.

1974 wurde Glossen nach Lautitz eingemeindet, kam 1994 zur Großgemeinde Kittlitz und ab 2003 erfolgte die Eingliederung in die Große Kreisstadt Löbau.

Groß- und Kleindehsa waren seit jeher getrennte Dörfer, deren altwendischer Name "Dehse Thesin" lautet und im 15. Jahrhundert ein lateinisches "a" aufgezwungen bekam.

Dehsa (deza, dize) bedeutet Muldenort. Flurnamen für Großdehsa sind: Pastivisca = die Hutungen, Bubonik = der Trommler, Wlosanckach = in den Dohnenstiegen, Dolki = die Tälchen und Litte = Wiesen. Der Ort gehörte lange Zeit zum wendischen Sprachgebiet. 1242 wurde Großdehsa (damals Dehse) erstmals urkundlich erwähnt. 1242 wird Großdehsa als Herrensitz und 1397 als Rittersitz benannt. Es ist ein Waldhufendorf. 1350 bis 1777 besaß das Domkapitel zu Bautzen große Teile der Ortschaft. 1777 gab es 22 Bauern, 18 Kleinbauern und 45 Häusler.

Der landwirtschaftlich geprägte Ortsteil lädt mit seinem "Landschaftsschutzgebiet Bubenik" und mit seltenen Trockenbodenpflanzen ein.

In einer Urkunde von 1261, die im Domstiftarchiv Bautzen aufbewahrt wird, erscheint Radmariz erstmals. Der altsorbische Name Rad(o)mirici enthält den Vornamen Rad(o)mir. Kleinradmeritz bestand ursprünglich aus mehreren Teilen: Radmeritz, Buda, Fritzkau, Paschkowitz und später auch Hasenberg. Ab 1402 war es Rittersitz und ab 1581 Rittergut.

Das Gutshaus ist ein einfacher schlichter Bau. Neben der Landwirtschaft gab es früher eine Wassermühle am Löbauer Wasser, eine Windmühle und mehrere selbständige Handwerker. Interessant sind zum Beispiel am Petschkenberg die Grenzsteine von 1815, nachdem die Abspaltung großer Teile Sachsens nach Preußen festgelegt wurde.

Eingepfarrt ist Kleinradmeritz nach Kittlitz. Bis 1993 war es selbständige Gemeinde, ab 1994 Ortsteil von Kittlitz und 2003 wurde Kleinradmeritz in die Große Kreisstadt Löbau eingemeindet.

Kittlitz ist einer der ältesten Orte der Oberlausitz. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1160 (Grenzurkunde). Man kann annehmen (durch Funde belegt), wie neolithische bzw. bronze- bis früheisenzeitliche Werkzeuge beweisen, dass hier weit vorher Menschen wohnten. Vor der Völkerwanderung im 4. Jahrhundert waren es vorübergehend germanische Stämme. Danach siedelte der slawische Stamm der Milzener in unserem Gebiet. Der altsorbische Ortskern lag um den heutigen Niederdorfteich. Der slawische Burgwall (Schanze) in der Georgewitzer Skala wurde vom 10. Bis 13. Jahrhundert genutzt. Zunächst von Slawen errichtet und bewohnt, wurde es bei der deutschen Nachbesiedelung wahrscheinlich Burgwardei.

Die wirtschaftlich mächtigen und politisch einflussreichen Herren von Kittlitz, das älteste Adelsgeschlecht der Oberlausitz, als adlige Oberschicht "Edelfreie Herren" (Heinrich von Chidelicz) bekamen von Wladislaw II. (1140 – 1172) große Gebiete der Oberlausitz als Lehen und beherrschten weite Teile des Altsiedellandes. Spuren eines Trockengrabens und ein unterirdischer Gang beweisen den Standort des Rittersitzes. Am 17. April 1348 bestätigte Karl IV. an Heinrich von Kittlitz erneut die Rechte, die obere und niedere Gerichtsbarkeit sowie Steuerfreiheit. Seit dem späten 14. Jahrhundert, mit der Ausbildung der Oberlausitzer Weichbildverfassung, wurde die obere Gerichtsbarkeit von der Stadt Löbau ausgeübt. In einer Grenzurkunde von 1213 wird Kittlitz (Chidelicz) an der "antiqua strata" von Dobereschau - Kittlitz – Jauernick genannt. Durch diese Wegverbindung waren drei alte Missionsstationen bei der Christianisierung der Oberlausitz nach der Gründung des Bistums Meißen 968 nachweislich verbunden. Von dieser Straße führte ein Abzweig in südlicher Richtung von Kittlitz über den Lückendorfer Pass nach Prag. An dieser Verkehrsverbindung wurde die am 24. Juni 1221 erstmals urkundlich erwähnte Stadt Löbau gegründet. Vor deren Gründung war die Kittlitzer Kirche die einzige in der ganzen Umgebung (damals 31 Gemeinwesen – heute noch 24 Orte bzw. Ortsteile). Im 11. Jahrhundert wurde hier eine Kapelle der heiligen Maria geweiht (Glocke von 1202 wurde 1864 eingeschmolzen). Das älteste Kirchgebäude wurde 1252 im gotischen Stil errichtet. Der Altar dieser Kirche befindet sich als Leihgabe im Museum Bautzen. Die Kirche war als Mutterkirche reichlich ausgerüstet und betreute die Kapellen in Nostitz, Glossen und Breitendorf. Der jetzige Kirchenbau (1749 – 1775) ist ein Kleinod der sakralen Baukunst des Dorfbarocks und eine der schönsten und größten Dorfkirchen des Landes Sachsen. Der Grabstein des Herren Friczko von Nostitz mit der Jahreszahl 1288 ist in die Kirche eingemauert. Carl Gotthelf Freiherr von Hund und Altengrotkau (ein bedeutender Freimaurer Deutschlands) ließ nach seinen Plänen unter finanzieller Beteiligung aller nach Kittlitz eingepfarrten Grundherrschaften den Kirchenbau errichten.

Bedeutende Denkmale auf dem Friedhof sind: das spätmittelaltereliche Steinkreuz mit eingeritzter Saufeder, der 1983 wiedergefundene Kreuzstein mit Reliefdarstellung des Rittergutsbezirkes Kittlitz, die Grabplatten des Christoph von Gersdorf und dessen Frau, weitere Grabsteine der nach Kittlitz eingepfarrten Herrschaften, der Obelisk für Feldmarschall Daun in der Hundschen Gruft sowie die Grabstätte des bedeutenden sorbischen Komponisten Karl August Katzer (Kocer 1822 – 1904).

Durch Kriegsereignisse bedingt, nahmen Wallenstein (Waldstein) und Napoleon kurzzeitig Quartier in Kittlitz. Kittlitz ist seit der Reformation ein bedeutender Schulstandort für die meisten Dörfer des Kircheinzugsgebietes. Das Schloß in Kittlitz ist ein zweigeschossiger Bau mit Mansarddach, aus dem ein turmartiger Aufbau (Oktogon) herausragt.

Neben Ackerbau und Viehzucht, betrieben durch diezwei Rittergüter mit Molkerei und Schnapsbrennerei sowie eigenständigen Bauernwirtschaften war neben vielen Handwerksbetrieben die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle der Einwohner. Das ein Kilometer östlich von Kittlitz gelegene Naturschutzgebiet Georgewitzer Skala – der Flusslauf des Löbauer Wassers schuf eine über zwei Kilometer lange und bis zum 15 Metern tiefe Felsrinne, ist ein botanisch, geologisch und historisch bedeutsames, reizvolles Wanderziel und Naherholungsgebiet.

Unwürde, das einstmals selbständige, jedoch mit Kittlitz stets eng verbundene und räumlich zusammengehörige Dorf und der für die Oberlausitz bedeutende Rittersitz, verlor mit der völligen Eingemeindung nach Kittlitz 1938 seine Eigenständigkeit. Das Dorf, 1306 als Uwer benannt, ist eine sorbische Ortsgründung mit sorbischen Orts- und Flurnamen, war Stammsitz der Adelslinie Nostitz – Unwürde, später von Hund und Altengrotkau.

Das Schloss, ein dreistöckiger geschmackvoller Barockbau, brannte in der Nacht vom 26. zum 27. Januar 1930 ab und wurde abgetragen.

1938 wurden Unwürde und Laucha nach Kittlitz eingemeindet. Am 1. April 1974 erfolgte der Anschluss von Carlsbrunn, Wohla, Krappe und Oppeln. In Durchführung der Gemeindegebietsreform am 1. März 1994 haben sich die Gemeinden Kleinradmeritz, Georgewitz-Bellwitz und Lautitz mit seinen Ortsteilen Alt- und Neucunnewitz, Mauschwitz sowie Glossen mit Kittlitz vereinigt. Am 1. Januar 2003 wurde die Gemeinde Kittlitz (mit knapp 3.000 Einwohnern und über 40 km² Land) mit seinen 15 Ortsteilen in die Große Kreisstadt Löbau eingemeindet.

Krappe ist ein kleines Bauerndorf, das zweifelsohne eine sorbische Siedlung (Rundweiler) ist. Sorbische Flurnamen, wie horka = Hügel, Hajk = Hain, Rekawen = Sumpfwiesen – von réka = Fluss, Dowk = Tälchen, Hatk = Teichlein weisen noch darauf hin.

Eine der ältesten Straßenverbindungen von Bautzen nach Görlitz führte über Krappe und Grube (Löbauer Wasser). Krappe war wohl stets ein Pertinenzstück (Perzinenz = Zugehörigkeit) der jeweils in Kittlitz herrschenden Gutsbesitzer (von Chideliz, von Gersdorf, von Nostitz, von Hund und Altengrokau) und war dorthin auch eingepfarrt.

1679 gründete der Nostitzer Gutsbesitzer Joachim Ernst von Liegler und Klipphausen ein eigenes Pfarrsastem. Er pfarrte die unter seiner Erb-, Lehns und Gerichtsherrschaft untergebenen Dörfer, darunter auch Krappe, nach Nostitz ein. 1777 gab es in Krappe fünf Bauerngüter, neun Kleinbauern und neun Häusler.

Bis 1974 war Krappe eigenständige Gemeinde, wurde daraufhin nach Kittlitz eingemeindet und kam 2003 zur Großen Kreisstadt Löbau.

Laucha wird 1306 Luchowe geschrieben. Das Dorf ist als Ort des Luch zu verstehen und eine sorbische Ortsgründung. Von der vermuteten alten Wasserburg im feuchten Wiesengelände nördlich des ehemaligen Vorwerks sind keine Reste mehr vorhanden.

1491 saß in Laucha der einstige Lehnmann zu Lawchow, der den Grundherrn zu Kittlitz zinspflichtig war. 1306 stellten die Markgrafen von Brandenburg Laucha unter die Gerichtsbarkeit des Rates der Stadt Löbau. 1345 besaß Heinrich, Herr von Kittlitz "Güter in dem Dorfe Lauchau mit der Mühle daselbst." Später gehörte das Vorwerk Laucha zum Rittergut Unwürde.

Das bis 1938 selbständige Dorf Laucha wurde als Kittlitz in seinen Kirchort Kittlitz eingemeindet. 2003 kam Laucha als Stadtteil zur Großen Kreisstadt Löbau.

Lautitz gehört wie die umliegenden Dörfer zum Altsiedelland Kittlitz. Seit dem 7. Jahrhundert siedelte der slawische Stamm der Milzener in unserem Gebiet. Inmitten des Dorfes zwischen früherem Rittergut im Wesen, Löbauer Wasser im Osten und ehemaliger Mühle im Norden befand sich im Mittelalter eine Wassserburg, deren wassergefüllter Graben zum Teil noch erhalten ist. In einer Urkunde (Landeshauptarchiv Dresden) von 1206 wird auf Henricus de Lutiz als Besitzer hingewiesen.

Im Jahre 1318 ist Lautitz Herrensitz, 1502 Rittergut. Außer dem Rittergut besaßen 1777 vier Bauern sowie vier Kleinbauern, die in Gutsblöcken aufgeteilte Flur. Lautitz und seine ehemaligen Ortsteile sind seit eh und je nach Kittlitz eingepfarrt. Das noch vorhandene Herrenhaus ist ein schlichter reizvoller Bau von kreuzförmiger Anlage. Der durchgehende Flügel war ursprünglich dreigeschossig und ist hofseitig durch überwölbte Lauben durchbrochen. In Lautitz gehörten die Ortsteile Alt- und Neucunnewitz, Mauschwitz (halb – ab 1945 auch mit Glossener Anteil) und ab 1974 zu Glossen.

Heute ist Lautitz bekannt durch den Hopfenanbau. 1994 wurden die Dörfer nach Kittlitz eingemeindet und seit 2003 gehören sie als Stadtteile zur Großen Kreisstadt Löbau.

1205 wird Muschwicz erstmals als Herrensitz genannt. Über Jahrhunderte gehörte der westliche Teil und ein Vorwerk zum Rittergutsbezirk Lautitz. Die östliche Seite des Dorfes und ein Lehngut unterstanden dem Rittergut Glossen.

1777 gab es im Dorf neun Kleinbauern und neun Häusler. 1875 gehört Mauschwitz zur Amtshauptmannschaft Löbau, Mauschwitz ist seit altersher zur Kirche nach Kittlitz eingepfarrt.

1994 wurde das kleine Bauerndorf nach Kittlitz eingemeindet und kam 2003 in die Große Kreisstadt Löbau.

Das ehemals selbständige Dorf wird 1306 zuerst als "Neechen" genannt. Der Name des sorbischen Ortes deutet auf das Besitztum eines Nechan hin. 1306 kam Neechan durch die Markgrafen von Brandenburg unter die Obergerichtsbarkeit von Löbau, bis heute ist Nechen aber noch nach Kittlitz eingepfarrt.

Die Flurform ist ein Rundweiler mit Blockflur. Flurnamen sind Mlonisca = die Mühlstücke, Skalka = der kleine Fels, die Horke = horka = Hügel, Wodniky = Wassergräben.

1777 gab es im Ort drei Bauern, vier Kleinbauern und sechs Häusler. Nechen war bekannt durch seine Schafzucht.

Eiserode und Nechen sind ideale Ausgangspunkte für ausgedehnte Wanderungen zum Hochstein und zur Czornebohbergkette.

Neucunnewitz gehörte grundherrschaftlich immer zum Rittergutsbezirk Lautitz und zum Kircheinzugsgebiet Kittlitz.

Etwa ab 1250 führte der Warenverkehr zwischen Süd- und Mitteldeutschland nach Breslau und weiter nach Osten über die, das Dorf durchquerende via regia (Königsstraße), auch Hohe Straße und später Alte Poststraße genannt. Als große Teile Sachsens nach 1815 zu Preußen kamen, wurde die Straße kilometerlange Grenze zwischen Sachsen und Preußen (alte Grenzsteine sind noch vorhanden). Ab dieser Zeit wurde der Postverkehr in die südliche Oberlausitz nicht mehr über Wasserkretscham, sondern über die Poststation Neucunnewitz abgewickelt. Napoleon benutzte diese "Alte Heerstraße" mehrmals. Es ist nachweisbar, dass Johann Wolfgang von Goethe am 21. Juli 1790 diese Straße befuhr und Theodor Körner am 11. August 1809 von Bautzen nach Reichenbach auf dieser Straße wanderte.

Am ehemaligen Vorwerk ist das Gersdorfsche Wappen eingemauert. Neucunnewitz kam mit Lautitz 1994 nach Kittlitz und ist ab 2003 Stadtteil der Großen Kreisstadt Löbau.

Die kleine idyllisch gelegene Ansiedlung Neukittlitz am Wanderweg Löbau – Weißenberg wurde erst mit der Einführung der Straßennamen in Kittlitz eigenständiger Ortsteil. Ursprung der Siedlung ist offensichtlich eine herrschaftliche Ziegelei (Ziegelscheune mit Brennofen und Lehmgrube), die Carl Gotthelf Freiherr von Hund und Altengrotkau zum Kirchenneubau (1749 - 1775) und zur Erweiterung der zwei Kittlitzer Rittergüter anlegen ließ. Früher arbeiteten die Bewohner der ursprünglichen zwölf Anwesen zumeist als Tagelöhner auf dem Rittergut Kittlitz.

2003 wurde Neukittlitz mit Kittlitz in die Große Kreisstadt Löbau eingemeindet.

Oppeln war 1261 Herrensitz eines Wernherus de Opal. Urnenfunde beweisen jedoch eine viel frühere Besiedlung. 1298 wird der Ort erneut urkundlich erwähnt (in Verbindung mit den Pfarrherrn zu Kittlitz, wohin Oppeln eingekircht ist).

Im Ort bestand das kleine Lehngut Kalkreuth, das durch einen Brand vernichtet wurde (noch 1834 Ortsteil von Oppeln). Durch Oppeln führte ein Abzweig der "strata antiqua Lusatiae" von Kittlitz nach Niederbellwitz. Eine Furt durch das Löbauer Wasser an der Oppelner Mühle ist noch vorhanden. Das Herrenhaus, ein schlichter dreigeschossiger Bau im Grundriss einen Winkel bildend, mit Mansardendach und halbem Walm, diente über mehrer Jahrhunderte als Herrensitz. 1777 gab es neben dem Rittergut acht Gartennahrungsbesitzer (Kleinbauern) und 16 Häusler.

Von Oppeln aus gelangt man in das Naturschutzgebiet Georgewitzer Skala. Seit 1974 ist Oppeln Ortsteil von Kittlitz und ab 2003 in die Große Kreisstadt Löbau eingemeindet.

1317 wird Rosenhain erstmals urkundlich erwähnt, als der Ort dem Löbauer Gericht zugewiesen wird. Nach mündlichen Überlieferungen soll der Ort schon 1006 bestanden haben.

1619 wird in dem Waldhufendorf ein Rittergut erwähnt. 1777 gehören Anteile von Rosenhain zum Rittergutsbezirk Bellwitz. Bereits vorher waren Anteile von Rosenhain an verschiedene Grundherrschaften aufgeteilt (von Kittlitz, von Gersdorf, von Metzradt). Flurnamen sind: der Fuchs, Findeisens, die Goldplumpe, der Schafsberg, die Laiten, die Horken.

Anteile von Rosenhain sind nach Kittlitz und Bischdorf eingepfarrt (Grenze ist etwa das Rosenhainer Wasser). 1994 kam Rosenhain nach Löbau.

Der uralte wendische Ort Wendisch-Paulsdorf wurde im 13. Jahrhundert von einem deutschen Lokator namens Paul umgestaltet. 1317 kam Wendisch-Paulsdorf zum Weichbild Löbau. 1630 wird im Ort ein Rittergut genannt. Erst im 17. Jahrhundert bekommt es den Beinamen "Wendisch" zur Unterscheidung von Deutsch-Paulsdorf östlich von Sohland.

Eingepfarrt ist der Ort nach Kittlitz. Seit 1939 wurde Wendisch-Paulsdorf nach Rosenhain eingemeindet und 1994 kam es nach Löbau.

Das ehemals selbständige Dorf Wendisch-Cunnersdorf wurde 1317 zuerst genannt als "Conradisdorf sclavicalis". Es wird in dieser Urkunde dem Löbauer Gericht zugewiesen. Dieser uralte wendische Ort wird im 13. Jahrhundert von einem deuten Lokator namens Konrad umgestaltet. Die Herren von Gersdorf auf Lautitz, von Nostitz und von Hund und Altengrotkau auf Unwürde waren teilweise Besitzer des Dorfes.

1777 und 1858 wird ein eigenständiges Rittergut genannt. Flurnamen sind: Glasse, Nassewiese, Breitewiese, die Winkel, der Müllerbusch, die Lehde (lado). Ein prächtiger Vierseitenhof wird heute wieder durch einen Reiterhof mit Leben erfüllt.

Seit 01. April 1939 ist Wendisch-Cunnersdorf nach Rosenhain eingemeindet und kam 1994 zur Stadt Löbau.

Wohla wird 1348 als "Wal" urkundlich erstmals erwähnt. Wie Bodenfunde beweisen, ist es in Wirklichkeit eine viel ältere Siedlung. Der Name gehört zu obersorbisch wola = Freiheit, was soviel wie zunächst abgabenfreies Land bedeutet. In unserem Gebiet siedelten vormals germanische Stämme. Etwa ab dem 7. Jahrhundert kamen slawische Stämme in friedlicher Landnahme in unsere Gegend. Ab dem 10. Jahrhundert erfolgte die deutsche Nachbesiedlung durch Niedersachsen, Franken und Thüringer.

Zu Wohla gehört die ehemals aus drei Gebäuden bestehende Siedlung Munschke am Übergang der "strata antiqua Lusatiae" am Buttermilchwasser. Der Name der kleinen Siedlungsgruppe erklärt sich aus der sorbischen Bezeichnung "mlynck" für kleine Mühle. Sehr interessant und bedeutungsvoll für Wohla ist, dass im späten Mittelalter die Plebane (Priester) von Kittlitz im Allodialgut Wohla wohnten und Breitendorf ihnen untertänig mit Hofe- und Spanndiensten war und unter deren Gerichtsbarkeit standen.

Das Gutshaus, ein schlichter frühbarocker Massivbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit wertvollen Sandsteinfiguren um das Gebäude, ist in Privatbesitz vorbildlich restauriert und lud viele Jahre als Pension zum Verweilen ein. Am Osthang des Wohlaer Berges befindet sich eine Holländermühle. Von Bedeutung ist zudem der 346 Meter hohe Wohlaer Berg, ein mächtiges Granitmassiv, der von Geschichtswissenschaftlern auch als "Feldherrenhügel der Oberlausitz" bezeichnet wird (1594 Kleinscharmützel, 1633 Wallenstein, 1758 Daun, 1813 Napoleon, Preußen ((Blüchers Armee – Major Hiller)), Russen ((Wassiltschikow)), Gefechtsleitstand im II. Weltkrieg).

1935 bis 1945 erregte Wohla durch die Ausbildung von Segelfliegern der Flieger HJ Aufmerksamkeit. Die bis dahin selbständige Gemeinde wurde 1974 nach Kittlitz eingemeindet und ist seit 2003 Stadtteil der Großen Kreisstadt Löbau.

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