3. November 2025
Wie ein Löbauer Jude den Holocaust überlebte:
Das Stadtmuseum zeigt die Geschichte von Ernst Reich und lädt zu Gedenkveranstaltungen ein
Am 9. November gedenken viele Menschen wieder den Jüdinnen und Juden, die 1938 Opfer der Novemberpogrome des NS-Regimes geworden sind. Auch Löbauer Jüdinnen und Juden erlebten in diesen Tagen Anfeindungen, Verfolgung, Hass und Zerstörung.
Einer von ihnen ist Ernst Reich, damals 16 Jahre alt. Er macht in diesen Tagen eine Bäckerlehre in Breslau. 1943 wird er nach Auschwitz deportiert. Mehrere Jahre muss er dort Zwangsarbeit leisten. Auch den sogenannten „Todesmarsch“ von Auschwitz nach Buchenwald macht er 1945 mit. Schwer verletzt erlebt er in Buchenwald am 11. April 1945 seine Befreiung.
52 Jahre später schildert er in einem Interview, das die gemeinnützige Organisation „USC Shoah Foundation“ aufgezeichnet hat, den Alltag im KZ, die Gräueltaten der Nationalsozialisten und das unvorstellbare Grauen.
Im Andenken an Ernst Reich, sowie die vielen anderen Löbauer Jüdinnen und Juden, die vertrieben, in den Suizid getrieben oder ermordet wurden, zeigt das Stadtmuseum am Freitag, den 7. November, 19 Uhr im Kulturzentrum Johanniskirche (Johannisplatz 6/8) Ausschnitte aus dem Interview. Karten dafür sind an der Abendkasse für 5€, ermäßigt (Schüler, Studenten, Azubis, Schwerbeschädigte) 3€ erhältlich.
Am Sonntag, den 9. November, 10 Uhr veranstaltet die Stadt Löbau wie in jedem Jahr eine kurze Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am jüdischen Gedenkstein am Amtsgericht (Promenadenring). Bereits 9.30 Uhr sind alle Interessierten zum Putzen der beiden in Löbau bisher verlegten Stolpersteine für Adolf und Helene Grünewald am Altmarkt 4 eingeladen. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung können die Gottesdienste in der katholischen Kirche (10.30 Uhr) oder in der Nikolaikirche (11 Uhr) besucht werden.
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