130 Jahre Stadtmuseum - Teil 3

27. März 2024

130 Jahre Stadtmuseum Löbau: Ein holpriger Start – Teil 3

Im zweiten Teil unserer Museumsgeschichte haben wir gelesen, wie die Altertumsausstellung ein großer Erfolg für Löbau wurde. Deswegen stimmte der Stadtgemeinderat am 27. Juli 1894 der Gründung eines Museums zu. Die Aufsicht und Pflege sollte ein Museumsausschuss übernehmen, der vom Bürgerverein gewählt wurde und dessen Vorsitzender Julius Sandt war. Die weiteren Mitglieder waren Oberlehrer H. Schmidt, der für die Kasse verantwortlich war, Baumeister Berthold und Kantor Brüchner. Doch eine Frage blieb: Wohin mit dem Museum? Als Unterbringung wurden vorerst vier Räume im Rathaus vorgesehen. Da viele Objekte in der Altertumsausstellung nur für den Zeitraum der Ausstellung verliehen waren, galt es erneut, Objekte zu gewinnen. Die Ausstellung hatte zwar viele Leute darauf aufmerksam gemacht, dass Altertümer gesucht werden, doch die zahlreichen neuen Schenkungen mussten erst geprüft und geordnet werden. So konnte das neue Museum erst ein Jahr später, nämlich am 16. Juni 1895 eröffnet werden.

Bereits vier Jahre nach der Eröffnung musste das Museum seinen Platz wieder räumen, da die Räume im Rathaus dienstlich benötigt wurden. Das Stadtmuseum zog daher 1899 auf die Johannisstraße 5, wo es sich auch heute noch befindet. In dem Gebäude war damals in der unteren Etage das Eichamt untergebracht. Das Museum bezog die obere Etage. Glücklich war der Museumsausschuss nicht über die neue Unterbringung. Die Räume waren zu kalt und zu dunkel und boten für die immer weiter wachsende Sammlung schon von Beginn an kaum Platz. Weil es im Gebäude keine Heizung gab, konnte das Museum nur in den Sommermonaten öffnen. Elektrisches Licht gab es erst ab 1936. Immer wieder wurden Pläne gemacht, das Museum in ein anderes Gebäude umziehen zu lassen. Das Gewandhaus, ein Hintergebäude der Sparkasse und ein Neubau waren dabei im Gespräch. Alle Pläne erwiesen sich jedoch als ungeeignet für das Museum oder zu teuer. Die beiden Weltkriege taten ihr Übriges dazu, dass das Stadtmuseum an Ort und Stelle blieb.

Von dem Stadtmuseum, das wir heute kennen, war es um 1900 noch weit entfernt. Es gab zum Beispiel keine Depoträume. Man sammelte alles und stellte auch alles aus. Dadurch wurden die Räume schnell sehr voll. Geöffnet war das Haus vorerst nur jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 10-12 Uhr. Da es immer wieder auf Grund von Feiertagen und Festen zu Änderungen der Öffnungszeiten kommen konnte, wurde die Öffnung jedes Mal in der Presse angekündigt. Erst 1932 war das Museum auch werktags geöffnet, nämlich montags von 17-18 Uhr. Angeblich geschah dies, um auch den Hausfrauen die Möglichkeit eines Museumsbesuchs geben zu können. Sonderausstellungen gab es auch. Dabei handelte es sich um Präsentationen verschiedener Objekte aus einem Sammlungsbereich, zum Beispiel „Alte und neue Mikroskope“ oder „Bibeln und Meßbücher“. Oft dauerten sie nur einen Tag. Ab 1930 wurde auch immer wieder zu Sonderführungen zu einem bestimmten Sammlungsbereich eingeladen oder es fanden Vorführungen der alten Handwerke statt.

Trotz des holprigen Starts kann das Stadtmuseum heute auf eine 130-jährige Geschichte zurückblicken. Wer nun neugierig geworden ist, welche Hindernisse es auf seinem Weg noch überwinden musste, kann sich die aktuelle Sonderausstellung „130 Jahre – 130 Objekte“ ansehen, die noch bis zum 11. August 2024 im Museum zu sehen ist.

Kommt und feiert mit uns:
Am 5. Mai laden wir zu einem großen Fest in den Museumshof ein. Festbeginn ist 11 Uhr mit einem Frühschoppen unter Begleitung der Löbauer Bergmusikanten. Bis 18 Uhr folgt ein buntes Programm: freier Eintritt in die Ausstellungen, Einblicke in traditionelles Handwerk der Region, Kinderschminken, Armbrustschießen und vieles mehr. Wir freuen uns, wenn wir unser Jubiläumsjahr mit vielen Gästen feiern können.

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