(Quelle: Wunderblume & Teufelsschmiede von Dr. Peter Poprawa)
Von der höchsten Spitze des Löbauer Berges führt nach Norden der sogenannte Prinzensteig an einem Felsen vorbei, der im Volke allgemein der Goldkeller genannt wird. Das Tor desselben ist verschlossen und nur an hohen Festtagen war es einzelnen vergönnt, ins Innere der Höhle zu treten und sich dort Schätze zu holen. Einst sollen arme Kinder hier Holz gesammelt und eine von innen noch nie bemerkte Höhle gesehen haben. Neugierig kletterten sie an den Rand derselben, um hineinzublicken. Da entführte der Wind den Hut des einen Kindes in das Innere der Höhle und dieses jagte ihm keck nach, um ihn zu erhaschen. Plötzlich sieht es sich vor einer schwarz behangenen Tafel, an der ernste, bleiche Männer sitzen, welche mächtige Haufen Goldes zählen. Freundlich winken sie dem zitternden Knaben zu und geben ihm seinen verlorenen Hut, gefüllt mit Gold zurück. Er verlässt die Höhle und eilt mit seinem Schatz nach Hause. Umsonst suchte man später nach dem Eingang derselben; er war verschlossen und hat sich nie wieder geöffnet.
Im Volke aber besteht der Glaube, dass verstorbene Bürgermeister von Löbau in dem Felsen einen Schatz hüten, mit dem sie die Stadt einst, wenn sie in Not ist, unterstützen würden.
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